Wenn es wahr ist, ist es eine Satire
Wenn es eine Satire ist, ist es wahr.Konfusius der Jüngere
Unter den Bedigung(inn)en der real existierenden Großen Scheiße mit 80-Prozent-Mehrheit im Reichstag ist nichts so verführerisch wie eine Meldung, die so starken Bananengeschmack im Munde verbreitet, dass man sie sofort glaubt:
Quelle der Meldung ist übrigens der Postillon — oder der Postillon hat ein bisschen rückdatiert, was ebenfalls verdammt geil wäre, weil es in diesem Fall so unglaublich wirksam ist! [Screenshot des ARD-Videotextes via @Muschelschloss]
Und hier die “seriösen”, qualitätsjournalistischen Meldung(inn)en:
Der bisherige Kanzleramtsminister und enge Vertraute von Bundeskanzlerin Angela Merkel, Ronald Pofalla, wechselt in den Vorstand der Deutschen Bahn AG. Das berichtet die “Saarbrücker Zeitung” (Freitagausgabe) unter Berufung auf gut unterrichtete Kreise in Berlin. Der 54jährige CDU-Politiker soll an der Spitze des Transportunternehmens ein eigens für ihn geschaffenes Ressort übernehmen, das die langfristige Unternehmensstrategie und Kontakte zur Politik umfasst
Der frühere Kanzleramtsminister Ronald Pofalla (CDU) soll nach Informationen der “Saarbrücker Zeitung” in den Vorstand der Deutschen Bahn wechseln. Er solle ein neu geschaffenes Ressort für die langfristige Unternehmensstrategie und Kontakte zur Politik übernehmen, berichtet die Zeitung (Freitag)
Sein Rückzug aus der Politik hatte familiäre Gründe, jetzt herrscht Klarheit über seinen neuen Job. Ex-Kanzleramtschef Ronald Pofalla wechselt in den Vorstand der Deutschen Bahn [...] Wie die Nachrichtenagentur Reuters und die Saarbrücker Zeitung berichten, soll Pofalla für politische Kontakte in Berlin und vor allem in Brüssel zuständig sein. Dafür werde ein entsprechender Posten neu geschaffen
Vom Kanzleramt in den Konzernvorstand: Ronald Pofallas Wechsel zur Deutschen Bahn kann kaum überraschen – die Staatsfirma hat eine lange Tradition, ehemalige Politiker mit Posten oder Berateraufträgen auszustatten
Die Spitzenpersonalie wurde gegenüber unserer Redaktion in Bahn-Kreisen und in Koalitionskreisen bestätigt. Pofalla könnte demnach Mitte 2014 in den Bahn-Vorstand wechseln
In einem Staat wie der BRD, in dem ein Quasi-Staatskonzern wie die im Bundesbesitz befindliche Deutsche Bahn AG einen Posten für bessere Kontakte in die Politik einrichtet und mit einem Millionengehalt dotiert, um einen politischen Versager aus der untersten intellektuellen Schublade mit ein paar Milliönchen zu versorgen, kann man nichts mehr ernst nehmen — außer vielleicht noch eine auf Marktplätzen aufgestellte Guillotine für den lupenrein demokratischen Neu-Adel aus der classe politique. Aber die wird nicht aufgestellt. Deutsche melden schließlich sogar ihre Demonstrationen bei der Polizei an.